1934 und 2011
Historischer Hintergrund
Das Manuelgut (Stadtbachstrasse 36) ist das älteste Gebäude im Stadtbachquartier und gehört zu den
wenigen ehemaligen Landgütern, die sich auf Stadtgebiet erhalten haben.
Zur frühen, möglicherweise ins Hochmittelalter zurückreichenden Baugeschichte brachte eine vom Archäologischen Dienst Anfang 1998 durchgeführte Grabung interessante Aufschlüsse. Ein bescheidenes Rebhaus oder ein Wohnturm wurde um 1545 zum repräsentativen, spätgotischen Landsitz ausgebaut. Im Jahr 1700 erwarb Junker Franz Ludwig Manuel (1666–1721), Schwiegersohn Niklaus von Diesbachs, das stadtnahe Landgut und baute es noch im selben Jahr zur barocken Campagne um.
Im 18. Jahrhundert erhielt die Hauptfassade im Wesentlichen die heutige Befensterung. Im 19. Jahrhundert wurden die Proportionen des Gebäudes mit einem Dachausbau erstmals nachteilig verändert. Weitere Um- und rückwärtige Anbauten folgten im 20. Jahrhundert. Sie gingen mit dem Verlust eines Grossteils der historischen Bauausstattung einher und verunstalteten das Gebäude stark. Ein Brandfall verursachte 1992 weitere grosse Schäden.
Die 1997/98 durchgeführte Gesamtrenovation konnte den Herrenstock des ehemaligen Manuelguts auf Dauer sichern. Trotz bewegter Baugeschichte, tief greifender Veränderungen und bedeutender Brandschäden sind wichtige Bestandteile des historisch gewachsenen Baukörpers erhalten geblieben. Die Fassaden und andere Wandstrukturen, alle Bodenkonstruktionen, vereinzelt auch Ausstattungsteile und dekorativ bemalte Oberflächen wurden gerettet und in die Gesamterneuerung einbezogen. (Quelle)